Samstag, 19. Juli 2008

Pornos und Sex?

Schmuddelfilme sind ein Märchen, sagte einst Oswald Kolle, der große Aufklärungspapst. All das, was sich in ihnen abspielt, ist nicht real. "Normaler" Sex spielt sich anders ab, funktioniert anders. Man riecht, man fühlt, man schmeckt den Gegenüber. Beim Porno ist alles auf den visuellen Reiz reduziert. Auf den voyeuristischen Moment.

Anderseits denken sich die Pornofabrikanten auch immer neue, kranke Spielarten des Beischlafs aus. Ob irgendwelche obskuren Maschinen im S&M Bereich oder aber die überzeichnete Schminke eines "gewöhnlichen" Pornomodels. Und diese Überzeichnung findet, da bin ich mir sicher, immer auch Einzug in das normale Sexleben normaler Menschen. Niemand mag es zugeben, aber Porno-Gucker wollen unbewusst oder bewusst ihren eigenen Porno mit ihren Sexualpartnern drehen. Wenn auch ohne Kamera.

Das Wechselspiel zwischen dem "normalen" Liebesleben und den Trends auf dem Pornomarkt wäre daher ein interessantes Feld für eine wissenschaftliche Untersuchung. Aber dafür will sicher niemand Geld ausgeben. Und was verrät es auch über uns Menschen, außer das wir doch alles kleine Schweinchen sind?

Der Netzvoyeur

Ich gestehe: Ich schaue Pornos. Wie vermutlich eine Mehrzahl der deutschen Männer. Und wie eben diese schweigende Mehrheit bin auch ich im wahren Leben ein angepasster, unauffälliger Kerl. Mal in einer Beziehung, mal unglücklicher Single.

Warum aber möchte ich über mein "stilles Doppelleben" einen Blog schreiben? Ich habe weder den Anspruch, Pornografie hoffähig zu machen, noch sie "eigentlich" zu verdammen. Ich will an dieser Stelle auch nicht Links oder jugendgefährdende Inhalte verbreiten, auch wenn es mitunter sehr grenzwertig zugehen kann.

Ich möchte nur die vermeindliche Anonymität des Netzes nutzen, um meine Gedanken zu kommunizieren und vielleicht im Streit mit anderen zu diskutieren.